Torsten Felstehausen aktiv vor Ort

Hessische Jugendbildungsstätten weiter im Ungewissen

Angekündigt wird viel, entscheidend ist, was nachher auch umgesetzt wird, im Fall der hessischen Jugendbildungsstätten, dass was an Förderung auch tatsächlich ankommt.

Das Problem:
Wie auch die Jugendherbergen leiden die Jugendbildungsstätten unter der Absage von Veranstaltungen und Übernachtungen. Jetzt waren die Häuser schon in der Vergangenheit nicht üppig mit Geld versorgt, viele Aktionen, Renovierungen und Angebote konnten nur stattfinden, da sich viele Ehrenamtliche bereit erklärt haben anzupacken.

Jetzt ist aber eine wesentliche Finanzierungsquelle weggebrochen: Die Einnahmen durch bezahlte Übernachtungen. Schulklassen haben abgesagt, Jugendgruppen verschieben ihre Termine und Einzelgäste machen einen Bogen um die Einrichtungen.
Und während Hotels ein Hygienekonzept schnell umsetzen können, geht das bei den vielen Jugendbildungsstätten eben nicht so einfach. Wenn 4- und 6-Bettzimmer nicht mehr belegt werden können, kann man daraus nicht einfach Einzelzimmer machen und nicht alle Zimmer hatten separate Duschen und WCs.

Der Plan:
Angekündigt ist eine Förderung der Jugendherbergen und der Jugendbildungsstätten durch den Hessischen Kultusminister. 1 bzw. 1,5 Mio.€ sollen dafür bereitstehen – soweit der Plan. Aber Förderanträge können offensichtlich noch nicht gestellt werden und Geld ist schon gar nicht geflossen.

Mein Fazit:
Auch hier liegt wieder ein typischer Fall von Ankündigungspolitik vor. Offensichtlich reicht es der Hessischen Landesregierung, wenn die Ankündigung in der Presse steht, das sind gute Schlagzeilen. Ob es nachher auch tatsächlich auch umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.
Sicher ist nur, die Einrichtungen stehen vor dem Ruin, wenn jetzt nicht schnell gehandelt wird, müssen nicht nur die Häuser, sondern vielleicht auch die sie tragenden Vereine und Verbände Insolvenz anmelden.